Wir über uns
Vereinsleben heißt Gemeinschaft, Freundschaft und Verantwortung. Wir möchten als St. Sebastianus Schützengilde Köln-Ehrenfeld v. 1874 e.V. mit gutem Beispiel vorangehen. Gute Traditionen bewahren und pflegen, den Schießsport leben und gute Leistungen erbringen, sowie in der Gemeinschaft jet Spass an der Freud han.
Schützenfeste gehören seit über einem Jahrhundert zum Leben der Kölner Nordweststadt. Es ist noch nicht all zu lange her, da gehörte auch die Kirmes am Takuplatz zu den Ehrenfelder Schützen.
Aber der Reihe nach …
1874
Es gab bereits einige Schützenvereine und Schützengesellschaften in der Nachtbarschaft von Köln-Ehrenfeld. So war es nicht verwunderlich, dass sich in einer so großen Gemeinde, die sich sogar um das Stadtrecht bewarb, 12 Ehrenfelder Bürger zusammensetzten, um am 01. Juli 1874 die „Köln-Ehrenfelder Schützengilde“ zu gründen. Diese neu gegründete Schützengilde erlebte bei den Bürgern großen Zuspruch, sodass sie schon im Jahre 1875 ihr erstes Königsschießen abhalten konnte. Mitte August wurde auf einem Freigelände an der Hospelstraße/Venloer Straße das erste Schützenfest abgehalten.
1879
Im Jahre 1879 wurde Ehrenfeld selbständige Stadt und das Schützenwesen bekam großen Aufschwung. Im Laufe der Jahre wuchs die Schützengilde und auch der Mitgliederbestand. Aber es gab auch weniger Erfreuliches. Wie es oft in großen Gemeinschaften vorkommt, so wurde auch in Ehrenfeld der Verein durch Meinungsverschiedenheiten geteilt. Somit waren für eine Weile zwei Schützenvereine in Ehrenfeld ansässig. Dieses dauerte jedoch nicht lange, denn im Frühjahr 1907 schlossen sich beide zum Ehrenfelder Schützenverein e.V. von 1874 zusammen. Einige Insignien zeugen noch von dieser Epoche.
Im ersten Weltkrieg ruhte das Vereinsleben. Danach ging es stetig aufwärts. Doch das 3. Reich und der verheerende 2. Weltkrieg zwangen den Verein seine Tätigkeiten einzustellen.
1945
Nach Ende des Krieges 1945 schlossen sich die Überlebenden und die heimgekehrten Schützenbrüder wieder zusammen. 1947 standen die Schützen vor ihrem zerstörten Schießstand an der Takustraße, der mittlerweile Eigenturm der Schützen war, ebenso wie das Kirmesgelände auf dem Takufeld. Mit viel Hingabe und Einsatz eines jeden Einzelnen wurde alles wieder aufgebaut und hergerichtet.
Da die Besatzungsmächte die Form der Namensgebung nicht mehr zuließen, wurde am 29.04.1947 ein neuer Vereinsname von der Versammlung beschlossen: „St. Sebastianus Schützengilde Köln-Ehrenfeld von 1874 e.V.“ wie wir uns seither nennen.
1974
Im Jahr 1974 wurde 100. Jahre Ehrenfelder Schützen glanzvoll gefeiert. In den folgenden Jahren gelang es den Schützen im Schießsport mehrere Landes- und Bundesmeister nach Ehrenfeld zu holen. Insgesamt kann die Gilde viele sportliche Erfolge vorweisen. Neben den jährlichen Rundenkämpfen konnten sich die Mannschaften und Einzelschützen für Landesmeisterschaften qualifizieren und hier mehrfach Landesrekorde aufstellen. Auch Teilnahmen an Deutschen Meisterschaften sind für Ehrenfeld nichts Ungewöhnliches, aber immer etwas Besonderes.
1996
1996 beschloss die Mitgliederversammlung das Schützenheim und den Schießstand grundlegend zu renovieren. Auch dies war nur mit und durch die vielen Schützen und Helfer möglich. Auch befreundete Vereine halfen und machten dieses Projekt möglich.
Schicksalsschläge, wie der Tod von engagierten und geachteten Schützenbrüdern, trafen und treffen die Gilde immer wieder hart. Trotzdem muss der Verein weiter um den Aufbau und Erhalt bemüht sein, um den Fortbestand für nachfolgende Generationen zu sichern. Neue Vorstände wurden gewählt die zum Wohle der Gilde arbeiteten.
Das 125-jährige Schützen- und Volksfest 1999 auf dem Schützenplatz Takustraße war ein großer Erfolg, was sich durch viele Besucher auf dem Festplatz und bei den Veranstaltungen zeigte.
Ab 2000
Mit dem neuen Jahrtausend kamen auch aktive Schützenschwestern in den Verein. Mit den aktiven Schützinnen konnten auch zusätzliche sportliche Erfolge wie z.B. Landesmeisterschaften errungen werden.
Wie die Zukunft des Schützenwesens speziell in den Großstätten aussehen wird, ist ungewiss. Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, die Zukunft bestmöglich mitzugestalten, um Traditionen zu bewahren und den Schießsport zu leben.
Unser Schutzpatron, der heilige Sebastian
Der heilige Sebastian war schon immer ein beliebter Heiliger. Sebastian ist nicht nur Patron der Soldaten und Schützenbruderschaften. Er ist der Schutzheilige gegen die Pest und andere Seuchen, da man seiner Fürbitte das schnelle Erlöschen der Pest 680 in Rom zusprach. Er ist Beschützer der Brunnen, die er gegen Pestilenzen beschützt. Darüber hinaus Patron der Sterbenden, Eisenhändler, Töpfer, Gärtner, Gerber, Bürstenbinder, Stadt-und Gemeindepolizisten (D) und (I), Kriegsinvaliden, Büchsenmacher, Eisen- und Zinngießer sowie Steinmetze.
Der Legende nach bekannte sich Sebastian, Hauptmann der Prätorianergarde am kaiserlichen Hof, öffentlich zum Christentum, woraufhin Kaiser Diokletian ihn zum Tode verurteilte und von numidischen Bogenschützen erschießen ließ. In dem Glauben, er sei tot, ließ man ihn danach liegen. Sebastian war jedoch nicht tot und wurde von einer frommen Witwe mit dem Namen Irene, die ihn beerdigen wollte, als lebend erkannt und wieder gesund gepflegt. Nach seiner Genesung kehrte er zu Diokletian zurück und bekannte sich erneut zum Christentum. Diokletian befahl daraufhin, ihn mit Keulen im Circus zu erschlagen. Seinen Leichnam warf man in die Cloaca Maxima, einen städtischen Abflussgraben in der Nähe des Tiber, aus dem er von Christen geborgen und in den Katakomben beerdigt wurde.
Katholischer Gedenktag ist der 20. Januar.